Die Aussicht auf eine viertägige Arbeitswoche mag für die meisten Mitarbeiter wie ein ferner Traum erscheinen, aber es gibt immer mehr Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass ein zusätzlicher freier Tag die Produktivität tatsächlich steigern könnte. Seit der industriellen Revolution ist die Fünf-Tage-Woche für die meisten britischen Arbeitnehmer die Regel, aber arbeiten wir wirklich auf die produktivste Weise?
Großbritanniens Produktivitätsproblem
Obwohl das Vereinigte Königreich einige der längsten Arbeitszeiten in Europa hat, hat es ein langjähriges “Produktivitätsproblem”. Der durchschnittliche britische Arbeiter hat eine 34-minütige Mittagspause und arbeitet durchschnittlich 10 Stunden länger als seine vertraglich vereinbarten Stunden pro Woche (meist unbezahlt), dennoch liegt unsere Produktivität hinter unseren europäischen Nachbarn zurück. In Frankreich, wo es seit kurzem verboten ist, von außerhalb der Arbeitszeit beantworten, produziert der Durchschnittsarbeiter bis zum Ende des Donnerstags mehr als wir in einer Fünftagewoche. den Arbeitnehmern zu erwarten, dass sie E-Mails Warum ist das dann der Fall? Nun, das Vereinigte Königreich ist das einzige EU-Land, das es den Arbeitnehmern erlaubt, sich aus der EU-Arbeitszeitrichtlinie zurückzuziehen, die eine Höchstgrenze von 48 Arbeitsstunden pro Woche festlegt. Dies zeigt, dass der Druck, lange Arbeitszeiten zu leisten, kulturbedingt ist, aber völlig kontraproduktiv ist. All diese Überstunden belasten die Gesundheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer. Das Ergebnis sind mehr Fehltage aufgrund von arbeitsbedingtem Stress, Angst und Gesundheitsschäden.
Wie könnte eine viertägige Arbeitswoche helfen?
Es ist schwierig festzustellen, ob eine Vier-Tage-Woche zu einer Produktivitätssteigerung führen könnte. Es gibt eine Reihe von Variablen, die bei der Messung der Produktivität berücksichtigt werden müssen. Dazu gehören der Job selbst, die Nachfrage nach den Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens, der wirtschaftliche Status des Arbeitnehmers und vieles mehr. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen ihre eigene Produktivität nicht messen, und wenn ja, stellen sie die Informationen nicht öffentlich zur Verfügung. Das hat die Forscher jedoch nicht davon abgehalten,es zu versuchen.
Der neuseeländische Versuch
Die bisher größte Studie über die möglichen Auswirkungen einer viertägigen Arbeitswoche fand 2018 in Auckland statt. Nachdem er eine britische Produktivitätsumfrage gelesen hatte, aus der hervorging, dass Mitarbeiter nur drei Stunden eines Acht-Stunden-Tages produktiv waren, beschloss der Geschäftsführer einer Treuhandgesellschaft, die Arbeitszeit der Mitarbeiter von einer 40-Stunden-Fünftage-Woche auf 32 Stunden über vier Tage zu reduzieren. Er lud Akademiker der University of Auckland ein, um die Auswirkungen zu messen. Die größte Veränderung, die von den Forschern berichtet wurde, war eine 24-prozentige Verbesserung der Work-Life-Balance der Mitarbeiter. Es gab auch eine 20-prozentige Zunahme des Team-Engagements und eine 7-prozentige Abnahme des Stressniveaus. Die Vorgesetzten sagten auch, dass die Mitarbeiter kreativer seien, eine bessere Anwesenheit hätten und keine langen Pausen machten. In Bezug auf die Produktivität hat sich die tatsächliche Leistung der Mitarbeiter jedoch nicht verändert.Die Studie ergab auch einige negative Auswirkungen der Vier-Tage-Woche. Der Stress bei bestimmten Mitarbeitern war höher, insbesondere bei einer Gruppe, die die Bedingungen der Studie nicht einhalten konnte, um ein Projekt rechtzeitig abzuschließen. Auch die Qualität der abgeschlossenen Arbeiten hat sich nicht verbessert. Insgesamt war der Geschäftsführer der Treuhandgesellschaft jedoch von den Ergebnissen so beeindruckt, dass er nun über einen dauerhaften Wechsel zu einer Vier-Tage-Woche nachdenkt.
Es ist noch unklar
Ob eine Vier-Tage-Woche die Produktivität der Mitarbeiter erhöht, ist noch offen. Angesichts der oben genannten Studie sollte der Fall einer Vier-Tage-Woche jedoch auf der Verbesserung der Work-Life-Balance, der Erhöhung des Engagements und der Erhöhung der Arbeitsmoral beruhen, wenn das Produktivitätsniveau gleich bleibt.
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